Freitag, 5. Oktober 2007

Populist Blocher?

Kein Begriff wird öfter falsch verwendet. Populisten sind Demagogen, Schlagenölverkäufer, Wendehälse, Beifallsüchtige, Politiker, die den Leuten nach dem Mund reden. Populisten stehen immer auf der richtigen Seite, sie passen sich dem Zeitgeist an, gehen mit den Moden. (...)

Ironischerweise ist der angeblich grösste Populist der Schweiz im Grunde keiner: SVP-Mann Blocher offenbart eine geradezu frustrierend langweilige Gradlinigkeit in seinen Positionen. Seit dreissig Jahren erzählt er das Gleiche, zieht er seine Formel durch: "Mehr Freiheit und Selbstverantwortung, weniger Staat". Man mag ihm Überraschungslosigkeit vorwerfen, aber Verkrümmungen werden schwer zu finden sein.

Roger Köppel in der Weltwoche 39.07, Seite 82.

3 Kommentare:

thomvom hat gesagt…

da hast du aber eine komische auffassung von populismus, wikipedia erklärts besser:

Der Duden (21. Auflage) erklärt den Begriff als opportunistische Politik, die die Gunst der Massen zu gewinnen sucht. In der Umgangssprache ist dies ein häufiger Vorwurf an bestimmte Parteien und einzelne Politiker. Besonders in Europa verwenden ihre politischen Gegner den Ausdruck als Kampfbegriff (Schlagwort), um eine Manipulation und Instrumentalisierung der Bevölkerung für eigene Zwecke zu kritisieren.[1] Sie werfen ihnen vor, mit leeren oder unrealistischen Versprechungen Wählerstimmen gewinnen zu wollen, und sagen ihnen dabei oft persönliches Machtstreben, mangelnde Verantwortung für die politische Zukunft des Landes, fehlende Nachhaltigkeit der politischen Ziele und fehlende Lösungen für aktuelle Probleme nach.

Als Populisten bezeichnete Politiker betonen dagegen in der Regel ihre „Bürgernähe“ im Gegensatz zur „etablierten“ Politik, werfen ihren Gegnern vor, problemblind zu sein, undemokratisch vorzugehen und elitären Partikularinteressen verpflichtet zu sein.

und evt kannst du deine blende von den augen wegnehmen und blocher in dem eint oder anderen punkt erkennen...

P-Man hat gesagt…

Herr Thomvon, sie sind ein leichtsinniger Idiot (falls Sie dem lieben Hardman vorwerfen eine Blende vor dan Augen zu haben ohne zu argumentieren, darf ich wohl auch pauschal vorgehen, nicht?)

Vorletzter Paragraph:
1. Leeren oder unrealistischen Versprechungen Wählerstimmen gewinnen zu wollen --> Einfach Lohnerhöhung / Krankenversicherung pauschal für alle?
2. Persönliches Machtstreben --> Linke Parteien ist in dieser Hinsicht in der schweiz clean (diesen Punkt muss man den geben!!!)
3. Mangelnde Verantwortung für die politische Zukunft des Landes --> Europapolitik oder "wer zahlt in die Zukunft die Europasubventionen?" natürlich denkt der gemeine Linke "Aber wir kassieren dafür die Europaïsche Fürsorgestaatsleistungen"... Wie lang bis die Schweiz Nettoempfänger wird? Oder sogar nur Break-Even? Sogar ohne Abdiskontierung?
4. Fehlende Nachhaltigkeit der politischen Ziele --> Generational accounting oder "wer zahlt in die Zukunft die Staatschluden"
5. Fehlende Lösungen für aktuelle Probleme nach. --> Alle Vorhaben Kapitalsteuern und oder Transaktionssteuern zu erhöhen und zur Zerstörung des Finanzplatz CH beizutragen (und mit Finanz vieles Mehr (Keynesianischer Multiplikator* nachschlagen)), um dies zu beurteilen ist mein gegenwärtiger Luxemburg Aufenthalt geradezu ein Segen


Letzer Paragraph:
6. „Bürgernähe“ im Gegensatz zur „etablierten“ Politik --> Allerlei linksextreme Parteien

7. Elitären Partikularinteressen --> man siehe bitte auch in Wiki nach "Insider/Outsider Problematik" bei Syndikate (wonach, für diejnige, die keine ausgeprägte VWL-Kultur haben**)

8. "Problemblind zu sein" --> Verteidigung unflexibler Arbeitsmärkte & Verteidigung anreizineffizienter Sozialzahlungsstrukturen

9. "Undemokratisch vorzugehen" --> Jede Demonstration !!! Naja, bitte... Falls die stillschweigende Mehrheit regiert sind die Demonstrationen das Inbegriff des undemokratischen Vorgehens

Ich habe NICHT SVP gewählt und bin nicht unbedingt ein Blocherfan, aber stupide Pauschalattacken sind mir mit der Zeit etwas leid geworden...

MfG aus einer Privatbank mit Trustservices Luxemburg, die sich unheimlich freuen würde, falls die Schweiz so dumm wäre und Finanzplatzsteuern einführen würde!!!
P


* Und Keynes ist DER Freund der unverantwortlichen Staatkonsum erhöhenden Politker, das wird mir kein Linker abstreiten!!!

** Und denen sollte man eigentlich entweder
a) die Finger brechen und den Zutritt zur Politik nicht gewähren
b) einen Pflicht-VWL-Unterricht finanzieren MIT Prüfung (diese Alternative vorziehen!!!)

hardman hat gesagt…

Sehr schön, p-man :-)

to sum up: Knackpunkte der linken Politik:
- Lohnerhöhung / Krankenversicherung pauschal für alle: realistisch?
- Wer zahlt in die Zukunft die Europasubventionen?
- Generational accounting oder "Wer zahlt in die Zukunft die Staatschluden? nachhaltig?
- Kapitalsteuern und oder Transaktionssteuern zu erhöhen und zur Zerstörung des Finanzplatz CH, wie sieht dann die Zukunft der CH aus?
- Verteidigung unflexibler Arbeitsmärkte & Verteidigung anreizineffizienter Sozialzahlungsstrukturen: ein sehr wichtiger Punkt!