Donnerstag, 26. Februar 2009

Obamas "Tag der Abrechnung"

Obama kritisierte die Leute, die Häuser kauften, die sie sich nicht leisten konnten, und Banken, die bereitwillig Kredite an Menschen vergaben, die diese nicht zurückzahlen konnten. (NZZ)

Fair finde ich, dass Obama sowohl die überschwenglichen Konsumenten, die Empfänger und Nachfrager der Subprime-Hypotheken, wie auch die vergebenden Stellen kritisiert. Er blendet dabei aber aus, dass es sich beim grössten Hypothekenanbieter der USA Freddie Mac und Fannie Mae um verpolitisierte Banken handelt, welche auf politischen Befehl am wirtschaftlich Sinnvollen vorbei sämtlichen US-Bürgern ein Eigenheim finanzieren wollten.

Widersprüchlich und auch nicht durch schöne Rethorik zu überblenden bleibt folgende Haltung:

Obama sagte, nun sei der Tag der Abrechnung für die Amerikaner gekommen, nachdem sie lange Zeit über ihre Verhältnisse gelebt, Regulierungen abgeschafft und kaum langfristige Finanzplanung betrieben hätten. Jetzt sei der Zeitpunkt gekommen, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. (NZZ)

Mit dem 700 Mrd. USD-Schuldenpaket denkt er eben gerade nicht langfristig und übernimmt er eben gerade keine Verantwortung für die Zukunft, im Gegenteil: Er schiebt das Problem auf die nächsten Generationen ab. Die USA leben mit dieser Geldspritze weiter über ihren Verhältnissen - neu auch noch an der Nadel, wie ein Süchtiger eben.

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