Dienstag, 14. April 2009

Wie die deutsche Mentalität ihr Steuersystem gestaltet

Aber braucht der Staat nicht das viele Geld? All die Staatsaufgaben, die zu erfüllen sind! Politiker sind Leute, die dem Bürger das Geld aus der Tasche ziehen, um es ihm in Form staatlicher Wohltaten zurückzugeben, wofür sie gelobt und wiedergewählt werden wollen. Auch Deutsche durchschauen dies, aber gerade angesichts der hohen Steuern sind die Erwartungen an den Staat hoch. Nicht weniger als allumfassende Daseinsvorsorge wird erwartet. Eigenverantwortung? Wozu zahlt man denn Steuern?

Ist diese Anspruchshaltung, diese Vollkasko-Mentalität aber nicht Ausdruck obrigkeitshörigen Staatsverstaändnisses der Deutschen? Ist die lächerliche deutsche Diskussion um den Staatscharakter der DDR - Unrechtsstaat ja oder nein - nicht geradezu Audruck dieser Tendenz?

Eine fast sichere Trumpfkarte im politischen Geschäft ist das Schüren von Ressentiments gegen "Reiche".

...ein System, das Leistung steuerlich bestraft und einfachere Arbeit in den Sozialhifebereich herunterdrückt.

Dieter Ruloff, Professor für Internationale Beziehungen an der UniZH, Deutscher und seit 35 Jahren in der Schweiz, in der NZZaS vom 12.4.09, Seite 27.

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