Die World Zionist Organisation (WZO) etabliert 1944 ein Büro in Washington. Daraus wird 1953 das American Israel Public Affairs Committee (Aipac) als Lobby in den USA. Zur gleichen Zeit ruft WZO-Präsident Nahum Goldmann den Dachverband Presidents Conference ins Leben, in dem die meisten jüdischen Organisationen der USA vertreten sind. Aipac und Presidents Conference arbeiten eng zusammen und schicken Delegierte in die Vorstände des Partnerverbandes. Gründungsdirektor des Aipac war der in Kanada geborene Isaiah Kenen, der vor 1948 Informationsdirektor der Jewish Agency in Palästina gewesen war und nach der Gründung Israels Mitglied der Uno-Delegation des jüdischen Staates wurde. Prominente Kritiker haben daher verlang, das Aipac als Lobby eines ausländischen Staates zu registrieren.
Das Aipac gibt die Zahl seiner Mitglieder mit 100'000 an. Dem 50-köpfigen Vorstand des Aipac gehören Politiker beider Parteien an. Als entscheidende Figuren hinter den Kulissen gelten vier ehemalige Aipac-Präsidenten, die Geschäftsleute Robert Asher, Edward Levy, Mayer Mitchell und Larry Weinberg. Diese vier unterstützten den Verband auch mit eigenen Mitteln.
Das durch Spenden und Mitgliederbeiträge finanzierte Budget beläuft sich auf 60 Millionen Dollar. Das Aipac unterhält 19 Regionalbüros in den USA sowie eine Niederlassung in Jerusalem. Die Organisation engagiert sich nach eigenen Angaben jährlich für 100 Gesetzesvorgaben und konnte bisher Militär- und Finanzhilfen für Israel in der Höhe von mindestens 110 Milliarden Dollar sowie zahlreiche Sanktionen der USA gegen Iran, Syrien und die palästinensische Hamas durchsetzen.
Aipac-Lobbyisten „erwirtschaften“ jährlich drei Milliarden Dollar, mit denen die USA Israel unterstützt.
An der dreitägigen Jahrestagung nimmt traditionell die Mehrzahl der Kongressabgeordneten teil.
Als ich 1999 meinen Sitz in Washington eingenommen habe, sagten mir Fraktionskollegen, ich solle mich nicht mit Aipac anlegen – die seien zu mächtig.
Senator Lincoln Chafee
Während der Ära Reagan haben sich das Aipac und seine Verbündeten vom liberalen jüdisch-amerikanischen Konsens gelöst und dem israelischen Likud angenähert.
Jonathan J. Goldberg in seinem Bestseller „Jewish Power“.
Andreas Mink in der NZZaS vom 3.5.09, Seite 5.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen