Mit der Sanierung der zehn öffentlichen Parkhäuser schafft die Stadt Zürich auch die speziell gekennzeichneten Frauenparkplätze ab. Sie seien nicht mehr nötig, weil die Parkhäuser danach heller und besser überwacht sind.
Blick am Abend vom 17.08.2010, Seite 2.
Zur Entstehung der Frauenparkplätze
Am 26. Juni 1991 fuhr die 29-jährige Aargauerin Barbara F. nach Zürich, um ihr Brautkleid anzupassen. Gegen 15 Uhr, als sie in der Urania-Garage ihr Auto besteigen wollte, wurde die junge Frau aus dem Hinterhalt angegriffen und erstochen. Die schreckliche Bluttat löste eine Welle der Entrüstung aus. Nach dem Urania-Mord wurden landauf, landab Frauenparkplätze eingerichtet. Fachleute wiesen schon damals darauf hin, dass Parkhäuser nüchtern (das heisst: statistisch) betrachtet zu den sichersten Orten gehören. Doch der Appell an die Vernunft verhallte ungehört. Acht Jahre später, im Sommer 1999, legte die später lebenslänglich verwahrte Caroline H. ein Geständnis ab: Sie hatte Barbara F. und zwei weitere Frauen angefallen und niedergestochen. Das Motiv: ein übermächtiges Verlangen, Frauen zu töten. Am Tattag war sie fast eine Stunde lang durch das Parkhaus Urania gestreift, um ein Opfer zu finden. Frauenparkplätze hätten ihr die Suche merklich erleichtert. Obwohl erwiesenermassen nutzlos, werden weiter Frauenparkplätze eingerichtet. Wenn schon, müsste man es machen wie im chinesischen Einkaufszentrum Wanxiang-Tiancheng. Auch dort gibt es spezielle Parkplätze für Frauen, allerdings nicht aus Gründen der Sicherheit. Die Parkfelder sind sehr grosszügig bemessen, um den Frauen das Einzirkeln zu erleichtern.axb in der WeWo30/31.10
Freitag, 20. August 2010
Abschaffung der Frauenparkplätze
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