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Opfer der Gene und Hormone?
...die Gehirne beider Geschlechter passen sich nach neuerer Forschung jeder neuen Erfahrung an und sind sehr viel veränderbarer, als noch vor einem Jahrzehnt angenommen. Dennoch werden Männer in ihrem neuen Buch vorwiegend als Opfer ihrer Gene und Hormonausschüttungen dargestellt.
Menschliche Entscheidungen gegen die biologischen Impulse des Gehirns sind nicht nur möglich, sondern alltäglich. Man nennt es Zivilisierung, und man muss es tun. Ich glaube, es hilft, wenn man weiss, welches die Impulse sind, die man niederzuhalten versucht. Aber Tiger Woods kann sich damit nicht entschuldigen. Wenn ein Mann Frau und Kinder hat, ist es völlig egal, ob er ein mehr oder weniger langes Rezeptoren-Gen für Vasopressin hat. Er trägt ihnen gegenüber Verantwortung. Aber möglicherweise ist es nützlich, zu wissen, dass man ein kurzes Gen hat und deswegen härter arbeiten muss, um treu zu sein. Genau so, wie es nützlich ist, zu wissen, dass man gefährdeter ist als andere, Diabetes oder einen Schlaganfall zu bekommen.»
Beatrice Schlag in der WeWo16.10, Seite 30ff, bezieht sich auf Louann Brizendine: The Male Brain, Random House, 2009, 304 Seiten.
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