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Ursache-Wirkung, Wille-Schuld und Zufall
Alles heute beruht auf der Erkenntnis des Kausalen: Jede Ursache hat eine Wirkung, jede Wirkung eine Ursache.
Unsere ganze Gesellschaft beruhe auf der Hypothese des freien Willens...Ohne freien Willen gäbe es keine Schuld und ohne Schuld kein Strafrecht.
Während man früher sagte, sie hat Pech mit Männern, sagt man heute, sie sucht sich immer die Falschen. Und sterbe eine Hundertjährige an einer Lungenentzündung, sagt Hampe, äussere bestimmt irgendjemand den Verdacht, dass das nicht passiert wäre, hätte man rechtzeitig ein Antibiotikum gegeben.
Wie war es, wenn der Mann früher fremdging? Die Frau hatte nicht das Gefühl, sie müsste ihren Mann in der Liebe glücklich machen, sie musste allenfalls willig sein. Heute muss Sex jedes Mal ein Rausch sein. Und wenn sich der Mann eine andere nimmt, zieht die Frau den Schluss, sie ist nicht sexy genug.
Erica Meier, Psychoanalytikerin
Ich kann den Modebegriff Mobbing nicht ausstehen. Er suggeriert zu oft, die andern sind schuld. Selbst wenn jemand in einer Situation Opfer ist, kann eine Veränderung angestrebt werden. Auch ein Opfer hat eine Wahl.
Erica Meier, Psychologin
Sie sagt, sie sei enttäuscht. Ständig das Später vorgehalten zu kriegen, alles planen zu sollen, nehme ihr die Lebensfreude und das Gefühl, frei zu sein.
«Ich will mich lieber mit offenem Herzen und Auge, wie ein Kind, durch die Welt bewegen. Alles wie ein Puzzle lassen, nichts festkleben, anstatt mir die populären Bilder in den Kopf hämmern lassen.»
Anuschka Roshani im TagiMagi vom 4.9.10.
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