Hormongebeutelte Wohlfühlwesen seien wir Frauen, zu bequem, um für sich selber zu sorgen, zu faul, um berufliche Ziele zu verwirklichen. Statt uns im Arbeitsleben, in freier Wildbahn gegen die Männer durchzusetzen, machten wir es uns lieber in der traditionellen Rolle gemütlich. Dass so wenig Frauen in wirtschaftlichen Spitzenpositionen zu finden sind, liegt also nicht an der berühmten gläsernen Decke, sondern daran, dass die Frauen gar nicht erst unter der gemütlichen Bettdecke hervorkriechen, um sich die Hände im wirtschaftlichen Wettbewerb schmutzig zu machen. Nach dem Studium wird eine Familie gegründet, schnappt die Mutterfalle zu, taumeln die Frauen auf einer Latte-Machiato-Rampe ins Nichts. Weil sie zu feige sind.
Die These, dass die Frauen sich selber im Weg stehen ist nicht ganz neu und hat natürlich einen wahren Kern. Wir wissen, dass Frauen nicht nur keine Karriere machen können, weil es ungünstige Strukturen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie gibt. Sondern dass sie es vielfach auch einfach nicht wollen. Oder nicht genug wollen. Allerdings ist daran nicht nur die «Mutterfalle» schuld, sondern auch andere Dinge. Vielen Frauen ist ein gepflegtes Sozialleben und persönlicher Freiraum wichtiger als Status und Geld, weshalb sie vor dem Opfer an privater Zeit, das jede Karriere einfordert, zurückschrecken.
Ideologisch gesehen ist es natürlich ganz schlecht, wenn die Frauen, die so lange dafür gekämpft haben, nicht an den Herd verbannt zu werden, nun freiwillig seinen Trost suchen. Das zementiert die Geschlechterrollen,
Volkswirtschaftlich macht es wenig Sinn, Frauen durchs kostenintensive Bildungssystem zu schleusen, nur damit sie dann jahrelang auf Spielplätzen herumhängen.
Michèle Binswanger im Mamablog, sinniert über das Buch von Bascha Mika: «Die Feigheit der Frauen: Rollenfallen und Geiselmentalität. Eine Streitschrift wider den Selbstbetrug», C. Bertelsmann Verlag, 256 Seiten
Mittwoch, 16. Februar 2011
feige Frauen flüchten in traditionelle Rolle
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