Die Landsgemeinde war keine Frühform der Demokratie, sondern vielmehr ein Zugeständnis der Elite an die nach oben drängenden Schichten. Vom "Volk" durfte freilich ohnehin nur eine beschränkte Zahl Mitglieder an den Treffen teilnehmen, in Schwyz etwa waren bloss 130 Familien landsgemeindetauglich. Die Macht indes lag auch auf dem Lande jeweils beim Kleinen Rat, dem Gremium der Herrschaft. In der Innerschweiz hatte man zwar einige Adlige, die zu mächtig geworden waren, umgebracht oder vertrieben, wie die Attinghausen in Uri oder die Hunwil und Waltensberg in Obwalden. Doch kaum waren diese weg, übernahm die neue Elite die Führungspositionen.Es gab "kein freiheitsliebendes Volk", welches sich "gegen fremde Vögte wehren" wollte. Es handelte sich lediglich um einige Adlige, "lokale Potentaten", welche ihren Stand verteidigten wollten und dadurch einen "Widerstand gegen die habsburgische Landesherrschaft oder gar gegen das hochrespektierte Deutsche Reich" zu wecken vermochten. Der grosse Rest war dummer, beschränkter Pöbel.
Andreas Z'Graggen in der WW10.09
Der habsburgische Kaiser Maximilian bezeichnete die Eidgenossen als "böse, grobe und schnöde gepurslüte". Darunter waren wohl auch einige unserer Vorfahren, wobei sich diese Bevölkerungsgruppen transformierten. Doch es gibt diese "geistige Unterschicht" immer noch: Die Nettobezüger, Randständigen, Ungebildeten, Jamba-Abonnenten, minderjährige Mütter, prügelnde Migranten, "white trash", etc. Doch obwohl diese in einer Demokratie grundsätzlich auch in die politische Entscheidungsfindung eingebunden sind, machen sie oft nicht vom Wahl- und Stimmrecht Gebrauch. Dies belegt, dass nicht alle Bürger eingebunden werden wollen und auch nicht sollen.
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