Freitag, 19. Februar 2010

Flüchtlingsstrom über Lesbos nach Europa

Nicht mehr Lampedusa, sondern Lesbos heisst das Ziel der Armutsflüchtlinge. Seit die Italiener ein Rückführungsabkommen mit Libyen geschlossen haben und seitdem die Kanarischen Inseln durch Patrouillen der spanischen Marine schwer zugänglich geworden sind, wird Griechenland von Flüchtlingen gestürmt. Von der Türkei gelangen sie ins östlichste EU-Land, die meisten kommen auf einer der zahlreichen griechischen Inseln an. Sie stammen aus Bangladesh und Somalia, aus Pakistan, Burma und dem Irak. 2008 griff die griechische Polizei 146 337 illegale Immigranten auf, darunter lediglich 8400 Frauen.
Quelle: NZZaS, siehe unten

20 Personen werden in billige Schlauchboote für maximal 10 Passagiere gesetzt und nach Griechenland gebracht. Die Bootsfahrt über drei Seemeilen kostet 2000 Franken. Für das Geld könnte man von Teheran nach Zürich in der Businessclass fliegen, hätte man ein Visum.

Bis zum Jahr 2007 landeten jährlich 2000 Personen auf der Insel mit 100 000 Einwohnern. Das hat sich geändert: 2008 trafen 30 800 Immigranten auf Lesbos ein.

Die Türken kümmern sich einen Scheissdreck.
Leutnant Sofiadelis von der hellenischen Küstenwache am Hafen von Mytilini.

Wir sind das neue Einfallstor nach Europa und werden von der EU allein gelassen. Mit den Türken können wir weder offen noch gesittet reden. Das kleine Griechenland kann den Riesen Türkei nicht zwingen, den Strom von Immigranten zu filtern. Dazu hat nur Europa die Macht.
Spyros Vougias, griechischer Vize-Minister für Bürgerschutz

Christoph Plate in der NZZaS vom 14.02.10, Seite 20.

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