Samstag, 24. Juli 2010

UBS wird zur CS Nr. 2

Seit der SBG-SBV-Fusion zur UBS war die UBS die unangefochtene Nr. 1. Eher militärisch orientiert, hierarchisch, gross, der Platzhirsch.

Doch seit dem falschen Vertrauen in den amerikanischen Immobilienmarkt und deren vermeintlicher Rechtssicherheit ist alles anders. Die CS entpuppt sich als jene Bank mit dem längeren Atem, der nachhaltigeren Strategie. Nachdem die CS aussergewöhnlich schnell von den UBS-Fehlern gelernt hat, sich unmittelbar von US-Amerikanischer Kundschaft distanzierte und sofort Subprime-Papiere abstiess, lernt nun die UBS von der CS.

Oswald Grübel besetzte einige Schlüsselpositionen bei der UBS mit CS-Leuten. 80% der vakanten Stellen sollen aber mit internen Leuten besetzt werden, so die Beruhigung des Schweiz-Chefs.

4 Parallelen:
  1. Einführung der Funktion des Schweiz-Chefs. 40% des Vorsteuergewinns stammen aus der Schweiz. Eine solche Funktion gibt es bei der CS deshalb schon länger, bei der UBS erst seit letztem Jahr – besetzt durch Lukas Gähwiler, ex-CS.
  2. Corporate Identity: „Egal wo, wenn ein Kunde eine UBS betritt, soll er dies merken, ohne auch nur ein Logo oder ein Schriftzug gesehen zu haben.“ Die UBS investiert XXX Mio. CHF in die 300 Geschäftsstellen, in einheitliche Möbel, Materialien, Farben, etc. Die CS hat vor ein, zwei Jahren damit begonnen.
  3. Kundenmanager:“ Nach dem Betreten der Bank, soll der Kunde nicht in einer Schlange stehen, sondern proaktiv von einem Mitarbeiter angesprochen werden. Die CS kennt dieses Konzept des „Floormanagers“ schon seit zwei, drei Jahren.
  4. Integrierte Bank: Die fünf „Silos“ Privatkundengeschäft, Private Banking, Investment Banking, Firmenkundengeschäft, Asset Management sollen zu einer wirklich integrierten Bank werden. Bei der CS nennt sich dies „OneBank“ und wurde ebenfalls unter Grübel lanciert, allerdings bereits vor ungefähr fünf Jahren.
Slogans:
CS: Client Focus, Teamwork, best People.
UBS: Wahrheit, Klarheit, Leistung.

Die Grübel-Strategie hat für die CS funktioniert. Die Chancen stehen gut, dass es auch für die UBS passt. Doch gibt es heutzutage keine Alternative, eine Bank erfolgreich zu managen?

In Anlehnung an Markus Städeli in der NZZaS vom 4. Juli 2010, Seite 23.

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