Sonntag, 23. Oktober 2011

Griechenland: Insolvenz und Austritt aus dem Euro

Der Währungspolitik und dem europapolitischen Dilettantismus der Kanzlerin versagt die Mehrheit im Lande die Gefolgschaft. Glaubt man jüngeren Umfragen, beurteilen über 80 Prozent das Staatsschulden-Krisenmanagement der schwarz-gelben Regierung als «eher schlecht». 66 Prozent halten es für falsch, Griechenland oder anderen angeschlagenen Staaten mit dem Euro-Rettungsfonds zu helfen. Nur eine Minderheit glaubt, dass Deutschland von der Europäischen Union profitiere.
Die EU wird als bürokratisches Brüssler Monster wahrgenommen – europapolitisches Desinteresse macht sich breit.

Die Euro-Einführung ist mit vielen Fehlern behaftet, Griechenland hätte der Gemeinschaftswährung nicht beitreten dürfen, da es die Kriterien des Stabilitätspakts nicht erfüllt.

Von Griechenland wird Paradoxes verlangt, eine geordnete Insolvenz wäre die bessere und erfolgsversprechende Lösung.
Den griechischen Schlendrian umerziehen zu wollen dürfte eine Fantasie bleiben. Würde man mit Sparkommissaren die Versagerstaaten unter Zwangsverwaltung stellen, beschnitte man ihre Haushaultssouveränität und würde enorme Hass- und Ohnmachtsgefühle auf sich ziehen.

Deshalb ist eine Fremdherrschaft unrealistisch. Griechenland verbleibt mit einem schwach ausgebildeten Staatsbürgerbewusstsein – sieht den Staat als Selbstbedienungsladen.
Deutschland wäre stark genug, die Verschuldung Griechenland zu dem zu erklären, was sie ist: zu einem griechischen Problem.

In Anlehnung an Jens Bisky in der WeWo39.11, Seite 41.

Keine Kommentare: