Mittwoch, 9. Juli 2008

falsche Schlussfolgerung: Ruf nach mehr Regulierungen

Ein fantastisches Interview mit Rudolf Strahm in der Weltwoche! Er erkennt die anstehenden Probleme und deren Ursachen. Und ausnahmsweise handelt es sich bei ihm nicht um einen hochdekoriertern Militär mit Doktorwürden in Wirtschaft oder Juristerei. Noch erstaunlicher: Strahm ist SP-Mitglied! Deshalb stimme ich dann auch überhaupt nicht seinem Ruf nach mehr Regulierungen zu:


Finanzplatz, Banken
Von den Finanzmärkten kommen grosse Risikobelastungen auf die Realwirtschaft zu. Der Finanzplatz Schweiz ist nicht nur ein Segen und ein Wohlstandsfaktor, sondern vor allem ein hochgradiges Risiko für die Konjunktur.
-->Es braucht mehr regulatorische Eingriffe in die Finanzmärkte...
Falsch, neue Regeln sind hier kontraproduktiv.


technologische Fortschritte
Weltweite technologische Entwicklungen soll man nicht bremsen, aber man muss sie sozial flankieren. Um mitzuhalten, braucht es eine Art "schöpferische Zerstörung" von Unternehmen, die zwar Arbeitsplätze vernichtet, aber im Gegenzug neue schafft.
keine "soziale Flankierung", sondern Eigenverantwortung der Wirtschaftssubjekte bei Ihrer beruflichen Ausrichtung ist gefragt.


Kosten des Gesundheitswesens
Unser Gesundheitswesen ist noch immer viel teurer als im Ausland. In vielen kleinen Spitälern herrschen Überkapazitäten. Die Lohnsummen - nicht das Lohnniveau sind zu hoch, die Medikamente zu teuer, die Verkaufsmargen der Ärzte zu gross. Das Gesundheitswesen ist ein 55-Milliarden-Brocken, der dringend stärkere Preisregulierungen erfordert.
Rudolf Strahm im Interview mit Philipp Gut und Andreas Kunz in der WW27.08, Seite 46ff
Richtig, das Gesundheitswesen ist zu teuer. Doch die Preise sinken nicht mit noch mehr Regulierungen und Schutzmechanismen, sondern mit mehr Wettbewerb.


Dahinter stecken zwei verschiedene Meschenbilder:

nach Bevormundung lechzend und Obrigkeitsgläugbig
vs.
selbsständig und initiativ

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