Donnerstag, 30. Juli 2009

Schuld am Genozid in Ruanda

  • Die meisten gaben wie üblich, wenn sich Schwarze umbrachten, den Weissen die Schuld, in diesem Fall der ehemaligen Kolonialmacht Belgien, die vier Jahrzehnte das Land verwaltet hatte. Diese erst habe den Rassismus in Ruanda eingeführt, indem sie die Tutsi bevorzugt und damit einen giftigen Unterlegenheitskomplex bei den Hutu erzeugt habe.
  • Andere erklärten die Überbevölkerung zur Ursache
  • Die Schweiz ist Schuld: Ordnung, Zuverlässigkeit, Disziplin, diese helvetischen Kardinaltugenden, «unseren Stolz», hätten sie ins «Herz des schwarzen Kontinents» getragen und gelehrige Schüler gefunden. (Lukas Bärfuss, Schweizer Schriftsteller, in seinem Roman "Hundert Tage")
  • Keiner der Expertengilde machte die Täter selbst verantwortlich oder suchte konkret und ernsthaft nach Motiven ihres Tuns. Und keiner sagte laut, was die meisten wahrscheinlich insgeheim dachten: dass man von diesen primitiven, halbwilden Buschmenschen nichts anderes erwarten konnte.
    Eugen Sorg in der WW29.09, Seite 38f.

Nun, welche Variante ist am plausibelsten, am wenigsten weit hergeholt, liegt auf der Hand?

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