Bewegung, frische Luft, Askese, Disziplin: Zwei von drei Schweizerinnen und Schweizern treiben mindestens einmal pro Woche Sport, vierzig Prozent dreimal wöchentlich.
gesund, gesund bleiben, sozial, macht Spass,
vs.
übergrosse Bewegungsdrang kann auch mit Eitelkeit, Frust und blankem Kampfwille zu tun haben kann
Erst nach «Kilometer 35» setzt das Hirn Endorphine frei, die dem Langstreckenläufer jene Glücksgefühle vermitteln, die er im übrigen Leben offenbar nur schwer findet.Die Spasskultur ist ihm zuwider, von anderen Oberflächlichkeiten hat er sich längst befreit. Er braucht keine Jacht, kein Pferd, keine Golfausrüstung, um seinen Status zu zelebrieren, denn er weiss: Nicht in der Sportart, sondern im Sportverhalten spiegeln sich soziale Unterschiede am deutlichsten. Gewohnt, Widerständen die Stirn zu bieten, stellt der Langstreckenläufer hohe Ansprüche an sich selbst. Er liebt es, auch in der Freizeit über sich selbst – und alle anderen – hinauszuwachsen.
Je höher die Bildung und das Einkommen sind, desto mehr Sport wird in der Deutschschweiz getrieben. Während Bauern, Akkordarbeiter und Fabrikarbeiterinnen nach Feierabend selten das Bedürfnis nach einem Wald- lauf verspüren, geben rund 47 Prozent der- jenigen, die monatlich über 8000 Franken verdienen, an, pro Woche mehrmals und mehr als drei Stunden Sport in der freien Natur zu treiben. Die höchste Kadenz ist in den Kategorien «Jogging», «Laufen» und «andere Ausdauersportarten» zu finden.Franziska K. Müller in der WeWo39.10, Seite 50ff.
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