Freitag, 12. November 2010

gewaltbereite, nationalistische, homophobe Serben


Das Phänomen ist nicht neu. Seit den neunziger Jahren existieren eine Reihe von Jungmännerbünden, die ihre Mitglieder aus den Fangemeinden der grossen Fussballklubs rekrutieren. Sie machen nicht nur die Stadien unsicher, sondern schlagen nach Laune auch Schwule, Roma, Muslime und Ausländer zusammen. Auch die Freischar-Kommandanten, die während der Jugoslawienkriege in Bosnien oder Kosovo die Drecksarbeit machten, fischten ihre Gefolgschaft vorzugsweise aus den Stadien. Dazu kommen ultranationalistische Jugend-Bünde wie Obraz (Ehre) oder Nasi (Unsere), die sich als Verteidiger der Nation und des orthodoxen Glaubens aufspielen.

Sehr lange wurde die Gewalt von der Justiz geduldet. Die Hooligan-Prozesse wurden regelmässig verschleppt, und die Urteile sind lächerlich. Das Jugendstrafrecht ist zahnlos, und die Richter mildern die Gewalttaten als jugendlichen Übermut ab. Anders als ihre Opfer haben die Hooligans, wenn sie abends ausrücken, wenig zu befürchten.
Andreas Ernst in der NZZaS vom 17.10.2010, Seite 7.

Keine Kommentare: