So begeistert ich von militärischen Gefechten mit Mark-Mun bin, so klar ist meine Absage an physische Militanz. Bei allen Anliegen bleibt sie unverhältnismässig.
Wenn man auf dem politischen Weg nicht mehr weiter kommt, bleibt nur der Terrorismus.
Ein Skin in der Dokumenttion von TSR "Skin or Die" von Daniel Schweizer.
Auch das ist falsch.
[Die Tat des Norwegers Anders Behring Breivik war] kein Amoklauf im eigentlichen Sinne. Er verlor nicht die Nerven und arbeitete auch keine Todesliste ab, wie man es häufig bei solchen Taten antrifft. Vielmehr zeigt seine Tat die Typologie eines Täters auf, der für Sicherheitsbehörden einen Albtraum darstellt: Der zu allem entschlossene, politisch motivierte Einzeltäter, der „einsame Wolf“. Solche Attentäter bewegen sich nicht innerhalb einer Szene, sind nicht organisiert.
Es gibt keine Gruppierungen, in die Sicherheitsbehörden vordringen könnten, um Erkenntnisse zu erlangen und so vor bevorstehenden Gewalttaten warnen könnten. Während bei hierarchisch organisierten Gruppen bereits das Einschleusen oder Gewinnen von Informanten ausreichen kann, um die ganze Pyramide zum Zusammenbruch zu bringen oder Erkenntnisse über beabsichtigte Attentate ewonnen werden können, Kommunikation abgehört oder mitgelesen werden kann, ist beim Typus des einsamen Wolfes jede rechtzeitige Warnung illusorisch.
Ein Einzeltäter betreibt quasi einen „führerlosen Widerstand“, wie es im Handbuch der international tätigen, rechtsmilitanten Gruppierung „Blood & Honour“ als Strategiepapier aufgeführt wird.
Der Einzeltäterstrategie bedienen sich inzwischen auch radikale Islamisten, weil groß angelegte Anschläge wie vom 11. September 2001 zunehmend schwieriger werden.
André Anwar und lars Winkelsdorf auf Cicero
Doch die Eingangsfrage bleibt: Was – ausser Resignation und Enttäuschung – ist der nächste Schritt, wenn man politisch seine Anliegen nicht einbringen kann? Auswandern? Kompromisse? Ja, ich glaube das ist es: Kompromisse…
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