Sonntag, 2. März 2008

Europas Steuern

Es ist illegal, Geld in der Steuererklärung nicht zu deklarieren, um damit Steuern zu verringern. Die zunehmende Anzahl Steuerflüchtlinge zeigt jedoch den Unmut über hohe Steuern.

Es ist nicht rechtsstaatlich, wenn eine Regierung gestohlene Daten erwirbt. Dies zeigt die Verzweiflung der classe politique in Berlin, sich bei politischem Stillstand mindestens selbst noch finanzieren zu können.

Steuerflucht ist das Phänomen von hohen Steuern, in vier, fünf EU-Staaten, welche sich administrativ, steuerlich und arbeitsmarktlich verhauen haben. Die Schweiz ist normal, sie ist nicht im Alleingang: sie ist im Weltgang.
Diese Botschaft [Deutschland kriminalisiert seine Steuerpflichtigen, deshalb fliehen sie. Die Schweiz lässt sie über den Steuerfuss abstimmen, deshalb bleiben sie.] sollten unsere Politiker, Medien und Wissenschafter ins übrige Europa hinaustragen. Sie sollen nicht um Nachsicht für unsere speziellen Einrichtungen bitten. Normal ist die Freiheit, nicht die Hörigkeit.
Die Schweiz hat vor der liberalen Revolution 1830 in ganz Europa Schrecken verbreitet, ihre liberalen zeitungen wurden verboten. Genau so müssen Schweizer heute gegen Europas Politiker agitieren. Sie sollen Volksabstimmungen über Steuern fordern, Steuerwetttbewerb zwischen Gliedstaaten verlangen. Die Schweiz kann gleich gute Schulen, Strassen, Spitäler, Kehrichtanlagen vorweisen, aber zu deutlich tieferen Steuersätzen. warum braucht Frankreich 5 Millionen Staatsangestellte, warum versinkt Neapel im Kehricht? Warum müssen die Deutschen hohe Steuern bezahlen und darauf den "Solidaritätszuschlag" von 5.5% für die Wiedervereiningung vor 18 Jahren und seit einem Jahr 19 statt 16% Mehrwertsteuer? Man soll die Bürger Europas aufhetzen gegen Politiker, die das halbe Volkseinkommen abschöpfen und nichts Anständiges bieten. Diese Ausbeutung verursacht Steuerhinterziehung, nicht das rationellere Steur- und Ausgabengebaren der Schweiz oder Liechtensteins. Solch offensive Liberalität soll die Schweizer Regierung durch Vortragsreisen, Plakate und Internetseiten unter die europäischen Völker streuen. Wenn Europas Politiker sich über die Einmischung beklagen, dann stellt die Schweiz diese erst ein, wenn die Brüsseler Einmischung in Steuersachen aufgehört hat.
Beat Kappeler in der NZZaS vom 24.2.08, Seite 21.

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