Donnerstag, 8. April 2010

Liebe vs. Wollust

Wenn ich Fortbildungen mit Ärzten und Ärztinnen mache, frage ich sie oft am Anfang: «Was ist Sexualität?»
Sexualität ist eine hormonell bedingte, biologische Eigenschaft des Menschen; ein ureigener Trieb, der, wie eine Triebfeder, nach Erfüllung drängt.

Sexualität ist wie ein grosses Landgut mit Garten, dunklem Wasser, Blumen. Sie ist wie ein Wald, in dem ich sowohl einen Rosengarten als auch wilden Dschungel finden kann.»
Welche Antwort kommt eher von Männern und welche von Frauen?
Und die eine ist gesellschaftliche verpönt und die andere wird immer noch glorifiziert. Hier müsste die Emanzipation mal ansetzen!
Die Liebe ist das weisse Schaf, die Wollust das schwarze Schaf. Die Diskriminierung der Wollust geht auf das Christentum zurück. Von Augustin an wurde die Lust assoziiert mit Unreinheit, Ekel, List des Teufels, Finsternis, Verdammnis, Hölle. Das wirkt bis heute nach.
Claus Buddeberg im Interview von Kai Michel in der WeWo12/10

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