Dienstag, 15. Januar 2008

15 Mrd. für Psychos

  • 15 Milliarden CHF kosten psychiatrisch-neurologische Erkrankungen die Schweiz jährlich = 2000 CHF pro Kopf, entspricht 16 Prozent des gesamten Gesundheitswesens
  • Dennoch werden die Kosten der psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen wahrscheinlich noch unterschätzt
  • Die häufigsten psychiatrischen Erkrankungen sind Angsterkrankungen mit 710'000 Fällen, während Migräne mit 630'000 Fällen die häufigste neurologische Erkrankung ist.
NZZ gestützt auf eine Berechnung der Universität Zürich
Maurus Kunz merkt folgendes zum NZZ-Artikel an:
Eine Person mit einer schwerwiegenden Neurose braucht oftmals eine lebenslange Begleitung um den Alltag zu bewältigen.
Ich bin nicht bereit immer mehr Krankenkassenprämien zu bezahlen, damit solche Personen ihren "Alltag bewältigen" können. Ich verlange wieder einmal eine strikte Kürzung des Krankenkassenkatalogs.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

dann wünsch ich dir, dass du nie eine solche krankheit haben wirst. dann würdest anders denken.
körperliche krankheiten werden also akzeptiert, psychische nicht?

hardman hat gesagt…

nicht ganz, mikk.

das stossendste an der ganzen geschichte sind die kosten, bei "psychischen krankheiten" wie auch bei physischen. auf der physischen seite allerdings, hat man irgenwelche teuren operationen oder röntgengeräte, etc. (klar, finde ich auch zu teuer), doch immerhin haben die was. auf der psychischen seite ist nur blablabla. irgend ein typ mit einem sprung in der schüssel, der da vor sich hinjammert und vis-a-vis der psychiater mit seinen klugen ratschlägen, die teilweise sehr umstritten sind und in ihrer wirkung kaum zu verifizieren.

dieselbe rolle übernimmt in normalen zuständen die mutter, oder eine sonstige emotionale familienzugehörige. heute stellt man für mehrere 100 chf pro stunde auf kosten der allgemeinheit ein zuhörer an. das geht nicht!

in meinem frust über diese 15-mrd-praxis widerspiegelt sich also auch die enttäuschung über falsche bis nichtige erziehung und das zerbrechen der familenstruktur. ich bin nicht bereit für jene, die wegen diesen fehlenden strukturen "krank" werden, zu bezahlen. jene, die die erziehung vernachlässigten (verhäuft bei immigrantenfamilien anzutreffen) oder jene, die keine intakte familie aufrecht erhalten können (oft alleinerziehende mütter), sollen für diese schäden zur kasse gebeten werden. verursacherprinzip.


> dann wünsch ich dir, dass du nie
> eine solche krankheit haben wirst.
Danke, betrachtet man mein soziales umfeld stehen die chancen gut, dass ich keine solche "krankheit" haben werde.

> dann würdest anders denken.
stimmt wohl. Doch soll der eigene opportunismus die gesellschaftlichen doktrin sein? Dann möchte ich nämlich ein Gesetz, das mir unbeschränkten Reichtum zuspricht :-P.

Anonym hat gesagt…

hardman, du solltest beachten, dass es um psychiatrisch-neurologische (psychisch+physisch)krankheiten geht, also ein sehr enger Zusammenhang besteht zwischen Körper und Psyche.
Es ist bewiesen, dass ein enger Zusammenhang zwischen niedrigem Serotoninspiegel und Depressionen besteht. Sehr viele Schizophrene haben einen niedrigen Dopaminspiegel und erweiterte Ventrikel im Gehirn.
Bei Angststörungen feuern die Neuronen zu stark, so dass meistens nur noch Medikamente helfen, die dem entgegenwirken.
Meistens ist es daher leider unumgänglich, die Krankheiten mit Antidepressiva, Benzodiapezinen oder Neuroleptika zu behandeln.
Und von den vielen Therapiearten wie z.B die Kognitive Verhaltenstherapie, die Gesprächstherapie - um mal zwei zu nennen - sind viele Studien vorhanden, deren Wirksamkeit bewiesen ist.

hardman hat gesagt…

Das wusste ich in der Tat nicht. Wobei ich mich jetzt über die hohen Medikamentenpreise ärgern darf :-).

Doch hier die aus meiner Sicht entscheidenden Fragen: Wieso machen diese Krankheiten nun plötzlich 15 Milliarden aus? Kann ja wohl kaum nur mit der Teuerung zu tun haben, oder? Gibt es also immer mehr solche Leute? Und wenn ja, wieso? Wo sind die Ursachen dieser gesellschaftlichen Tendenz?