Dienstag, 17. Juni 2008

zu tiefe Agrarpreise auf dem Weltmarkt

In armen Ländern
Regierung drückt die Nahrungsmittelpreise (Exporte werden besteuert oder gar verboten) --> Stadtbevölkerung kann sich mit billigen Nahrungsmitteln über Wasser halten --> Geringe Produktionsanreize für Landwirtschaft auf dem Land --> arme Bauern auf dem Land

In reichen Ländern
Agrarlobbys setzten überhöhte Preise durch --> sichern sich Einkommen und schützen überholte Strukturen --> falsche Produktionsanreize --> es wird zuviel produziert --> zwingt die Regierung zu Importbeschränkungen und Überschüsse mit Subventionen auf den Weltmarkt zu werfen. --> Weltmarktpreise sinken und die Produzenten in armen Ländern werden abermals benachteiligt.

Die Nahrungsmittelknappheit in diesen Ländern ist somit nicht eine Folge von zu hohen Preisen, sondern von zu tiefen.

Dabei gehören wir Schweizer zu den schlimmsten Agrarprotektionisten. Unsere Handelspolitik schadet der Dritten Welt, die zu Recht nach globalisierten Agrarmärkten ruft.

Zudem liegt es auf der Hand, dass aufgrund der klimatischen und geografischen Unterschiede die Landwirtschaft wie fast keine andere "Industrie" für den internationalen Handel wie geschaffen ist.
Silvio Borner in der WW24.08, Seite 20.

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