Eine aktuelle OECD-Studie kommt zum Schluss, dass die Fürsorgeleistungen in der Schweiz weit über die Existenzsicherung hinausgehen und unter Umständen das Einkommen eines ungelernten Arbeiters übertreffen. Dies erschwert den Ausstieg aus der Fürsorgeabhängigkeit und die Wiedereingliederung.
Gemäss einem Beschluss der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (Skos) sollen Fürsorgeämter künftig nur noch bei "Grossverdienern" Rückforderungen eintreiben. Angehörige, die weniger als 120'000 Franken Jahreseinkommen und eine halbe Million Franken Vermögen versteuern, sollen nicht mehr tangiert werden.
Die Mittelschicht von der Beistandspflicht zu entbinden und mithin in die Reihen der Profiteure des Fürsorgestaates einzubinden, mag taktisch geschickt sein.
So aber fördert der Staat, im gleichen Mass, wie er dem Individuum die Verantwortung für sich und seine Angehörigen abnimmt, die gesellschaftliche Entsolidarisierung. Etwas weniger abstrakt: Wenn das Fürsorgeamt unsere Probleme löst, braucht sich der Einzelne nicht mehr darum zu kümmern. Doch der Eindruck trügt: In der Regel lösen Sozialämter keine Probleme, sie verwalten sie bloss.
Alex Baur in der WW2/09, Seite 11
Donnerstag, 15. Januar 2009
zu üppige Sozialhilfe in der Schweiz
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