Die Schweiz ist von unten nach oben aufgebaut, die EU von oben nach unten. In der Schweiz stimmen die Bürger über die Gesetze ab. In der EU gestalten nicht gewählte Funktionäre die Gesetze, die von den Ministern der Mitgliedsstaaten angenommen oder verworfen werden. Die EU leidet an chronischer Bürgerferne. In der Schweiz versuchen die Politiker zwar auch nach Kräften, sich das lästige Stimmvolk vom Hals zu schaffen, aber noch sorgt die direkte Demokratie für ausreichend Kontrolle. Staatsaufbau und Staatsauffassung der EU und der Schweiz könnten gegensätzlicher kaum sein.
Wie sehen die Resultate aus? Auch hier: Die Schweiz macht es besser. Die Arbeitslosenzahlen in der EU liegen bei elf, zwölf Prozent. In der Schweiz sind sie nicht halb so hoch. Die Schweizer Wirtschaft ist stabiler, die Staatsverschuldung geringer. Punkto Steuern und Abgaben verlor die Schweiz Terrain, ist aber immer noch komfortabel positioniert. Ihr Arbeitsmarkt ist flexibler und daher kräftiger. Selbst die zwischenzeitlich zu Vorbildern hochgejubelten europäischen Tigerstaaten
Österreich und Irland darben in der Krise schwerer.Wenn die EU so viel besser wäre, warum kommen dann jährlich über 20 000 gut qualifizierte Deutsche in die Schweiz?
Roger Köppel in der WW36.09, Seite 5.
Donnerstag, 3. September 2009
EU wirklich besser als die Schweiz?
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