Viele Ökonomen und Politiker haben im Vorfeld der Euro-Einführung vor dem fehlenden wirtschaftspolitischen Fundament gewarnt. Jetzt, gut zehn Jahre später, schlagen die Mängel in Wettbewerb und Effizienz zwischen den europäischen Volkswirtschaften durch. Deshalb wurde ein milliardenteurer Rettungsschirm aufgespannt. Dabei ist unsicher, ob dieser alle Unwägbarkeiten der Finanz- und Währungspolitik abdecken kann. Bei Seitenwind und Hagel versagt meist auch der Schirm.
Die Versuchung ist gross, Schlimmeres durch weitere Schulden abzuwenden. Namentlich Brüssel neigt dazu, dem stets schlechter gewordenen Geld nochmals gutes nachzuwerfen, u. a. mit der Begründung, die Risikoprämien tief zu halten. Das wird nicht reichen.
Bei einer Havarie müssen zuerst die Lecks abgedichtet werden. Man muss mit dem Einfachen, Machbaren beginnen. Anscheinend besitzt der Staat noch ein beträchtliches verwertbares Immobilien-Portefeuille und ein gewisses Privatisierungspotenzial. Parallel dazu sollte man in Athen aber die nachhaltige Sanierung des Haushaltes einleiten.
Hans-Rudolf Merz in der WeWo22.11, Seite 21.
Dienstag, 19. Juli 2011
Merz zum Griechenland-Debakel
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