- Budget 2012/2013 für die Landwirtschaft: 6,858 bnCHF, davon 5,626 bnCHF Direktzahlungen. Damit ist das Schutzniveau der Landwirtschaft im internationalen extrem hoch.
- Bauern werden zusätzlich zu den Direktzahlungen immer noch über Preisstützungen unterstützt.
- 2009 betrug das landwirtschaftliche Einkommen je Betrieb 60‘300 CHF.
- Heute gibt es 60‘000 Bauernhöfe. 25‘000 würden reichen.
Bauern kriegen heute mit 2,5 bnCHF fast so viel
Direktzahlungen vom Bund, wie die Sozialhilfeausgaben betragen.
Der Vergleich ist gut. Der Staat verwendet in beiden
Fällen Steuergelder, um Personen zu helfen, die selber nicht genug verdienen.
Doch die Direktzahlungen für Bauern sind vermehrt an Leistungen – etwa in die
Landschaftspflege – geknüpft.
Experten schlagen vor, Subventionen an Jungbauern zu
streichen. Sind Sie einverstanden?
Ich glaube, dass man die in einem staatlichen
Unterstützungssystem gross gewordenen Bauern nicht einfach fallen lassen kann.
Jungbauern sollte man aber klar signalisieren, dass sie langfristig nicht damit
rechnen können, zwei Drittel ihres Einkommens vom Staat und über staatlich
erhöhte Preise zu erhalten.
Streichen sollte man direkt nach der Ausbildung die
reinen Transfers – man erhält Subventionen, weil man Bauer ist – und die
Produktionsunterstützungen.
Das bedeutete, dass viele zu Sozial- bzw. IV-Fällen
würden.
Nein. Unternehmerisch denkende Jungbauern in
grösseren Betrieben werden ihre Chance sehen und dem Staat kaum zur Last
fallen. Andere steigen erst gar nicht ein.
Rolf Weder, Professor für Aussenwirtschaft und
Europäische Integration an der Uni Basel, im Interview von Elisabeth Rizzi in
20min vom 25. Januar 2011, Seite 12
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