Dienstag, 11. November 2008

Wieso hohe Boni bezahlt werden

Auch Vermögends- und Investmentbanken weisen partnerschaftlichen Charakter auf. Durch den PC hat jeder Spezialist dort mit Bösrenzugang, Informationen und Kundendossiers so viel Macht, wie früher nur ganze Banken hatten. Daher werden, trotz allen Regelungen, die Kader der dritten oder vierten Ebenen weiterhin mit hohen Boni gebunden, sonst machen sie eine eigene Firma auf. Und deshalb sind Grossbanken heute eigentlich Partnerschaften der Kader, die zusammen mehr Gewinn abräumen, als sie den Aktionären zugestehen.
Beat Kappeler in der NZZaS vom 9.11.08, Seite 39.
Ich bin trotzdem für eine Stärkung der Aktionärsrechte, u.a. für einen Einfluss der GV auf die Entlöhnung des VR und GL.

2 Kommentare:

P-Man hat gesagt…

Eine kleine Story im Voraus:
Du verdienst 100k CHF Franken in einem Job, der Dich gefällt, wo Du die Arbeit und das Team in- und auswendig kennst und wo Du der Beste bist unter Deinen Kollegen, die ebenso Teamchefs sind. Deine Aussichten zu Beförderung sind nicht schlecht, da würdest Du ca. 150k CHF verdienen aber mit einem höheren Status (vielleicht eine vergünstigte Hypotheque, einen Firmenwagen oder bessere Pensionkassenbedingungen), all in all ca. 200k CHF. (dabei ist Deine Abteilung super-profitabel)
Nun fragt man Dich zu einem Konkurrenten, um das gleiche zu machen in einem 50% grösseren Team, aber eine andere Arbeitsweise, eine andere Hierarchie und vor allem andere Vorgesetzte. Was für einen Package brauchst Du, um zu wechseln?

Das ist die Urfrage, die Managerlöhne gerechtfertigt!!! Was Du kritisierst ist einfach das Top der Pyramide!!!
Es ist übrigens das Gleiche mit Zidane, Christiano Ronaldo und Tiger Woods... Der Beste ist einfach oben in dieser Reihe von kleinen Schritten...

Gruss,
P

P-Man hat gesagt…

Letztendlich geht es ja darum:
1) Manager haben einen Hebeleffekt, der in nichts vergleichbar ist mit normalen Mitarbeiter. Die Vergütung ist in der Regel wenig im Vergleich zum geschaffenen Wert (vor allem bei 10-15% Fixgehalt).
2) Jeder Manager ist nur so gut bezahlt wie er im letzten Job performt hat. Die Bonis und Parachutes von jedem Manager sind ein Lösegeld, damit sie neue Risiken eingehen in einer neuen Stelle.

Ja, ich habe meine Mail an Dir einfach hier reingeklebt, weil Du daraus anscheinend nichts ziehen wolltest...

Aber ich finde den Ansatz von Beat Kappeler dennoch interessant!

Was man dann bedenken muss ist UND bleibt: Wie ist die Aktionärsnutzenmaximierung zu erreichen?

Und die Anwort dazu bleibt: Die sehr Fähigen ziehen da am längeren Strick und können sehr viel verlangen!

Ein abgeworbener Mitarbeiter schafft erst recht kein Wert mehr für die Unternehmung!!!

Cheers,
P