Über die Motive der arabischen Revolten glaubt man zu wissen, dass es einer kommenden Generation um Unterdrückung und Armut geht, um Freiheit und Wohlstand, um ein Leben «in Würde». (...) Der Zorn richtet sich «nur» gegen einzelne Gewaltherrscher. Sind sie weg, wird nicht alles gut. Die wesentlich unangenehmere Auseinandersetzung mit der eigenen Kultur unterbleibt: mit religiöser Intoleranz, mit dem gebrochenen Verhältnis der Geschlechter zueinander und mit dem korrupten Tribalismus, den Gepflogenheiten der altväterischen Stammesgesellschaft. Dass die politische und wirtschaftliche Misere auch damit zusammenhängen könnte, wird ausgeblendet.
Hansrudolf Kamer in der WeWo17.11, Seite 19.
Freitag, 6. Mai 2011
Die wahren Ursachen für Afrikas Versagen
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