SP-Fraktionschefin Ursula Wyss ist schwanger und lässt ihre Partei im Stich. Ihr Vorbild wird kein Unternehmen ermutigen, mehr junge Frauen in Führungspositionen zu holen.
Nur ist die Debatte um Kinder und Karriere, um Frauenquoten und weibliche Führungskräfte reichlich verlogen – und ein Minenfeld. Wer nicht brav das Bekenntnis zur Chancengleichheit ablegt, wird öffentlich gegrillt. Wie etwa Simon Murray, Verwaltungsratspräsident des Schweizer Rohstoffunternehmens Glencore. Er hatte sich diese Woche gegenüber der englischen Zeitung The Sunday Telegraph verplappert. Junge Frauen in Führungspositionen zu holen, hält er für schwierig. Sie seien zwar gleich intelligent wie Männer, aber oft weniger ambitioniert, «weil sie bessere Dinge zu tun haben». Etwa, Kinder grosszuziehen.Der Aufschrei war gross – und Murrays öffentlicher Bittgang erfolgte postwendend. Dabei hat er im fernen England nur freimütig beschrieben, was die Politikerin Ursula Wyss eben unter öffentlicher Anteilnahme vollzog: Sie entschloss sich für ein Kind – und handelte damit gegen die Interessen ihrer «Firma» SP. So kann es wenig erstaunen, wenn sich verantwortungsvolle Firmen gegen junge Frauen in Führungsfunktionen entscheiden.
Peter Keller in der WeWo17.11, Seite 16.
Dienstag, 3. Mai 2011
Frauenwahl: lieber Kinder als Karriere
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