Freitag, 29. April 2011

Weinen

Fakten zum Weinen
...dass Frauen viel ­öfter weinen, nämlich zwei bis fünf Mal pro Monat. Männer dagegen bringen es im gesamten Jahr nur auf sechs bis siebzehn Mal. Je gleichberechtigter Männer und Frauen in ­einem Land sind, desto grösser die Unter­schiede bei der Weinhäufigkeit. Auch stellte der Niederländer fest, dass wir meistens zwischen 18 und 23 Uhr weinen und am liebsten dann, wenn wir alleine sind. Dass Menschen aus kälteren, nördlichen Ländern häufiger weinen als diejenigen in wärmeren Ländern. Dass wir am häufigsten wegen eines Verlustes weinen. Und: dass Knaben und Mädchen gleich häufig weinen, bis sie dreizehnjährig sind.
Geschlechts-, bzw. hormonbedingte Unterschiede
Erst danach teilt sich die Welt in zwei Kategorien: die Weinenden und die Nichtweinenden. Zur ersten Gruppe gehören fast nur Frauen, zur zweiten viel mehr Männer. Vingerhoets vermutet, die Hormone könnten ein Grund dafür sein. So scheint Testosteron das Weinen zu hemmen, während das weibliche Hormon Prolaktin die Heul-Hemmschwelle offenbar senkt. Zudem sind Frauen empathischer, fühlen sich schneller hilflos, etwa in Konflikten, und weinen deshalb öfter.
Hauptsächlicher Zweck des Weinens
Trost oder Mitleid erwecken.
Vorteil eines klaren Geistes
Es ist ein Vorteil, wenn ein Mann Gefühle unterdrücken kann. Klar, ­jeder Mensch braucht Kanäle, um Emotionen wie Aggressionen abführen zu können. Doch genauso wichtig ist es, Gefühle kontrollieren zu können und nicht von ihnen überwältigt zu werden. Ansonsten drohen Chaos und ­Realitätsverlust.
Heidi Aeschlimann, Zürcher Notfallpsychologin
manipulatives Weinen
Für sich selber aber nehmen Frauen in Anspruch, Tränen vergiessen zu dürfen. Notfalls sogar manipulativ. «Es gibt kaum ein wirkungsvolleres Mittel als einen guten Tränenausbruch», stellte auch die DOG-Sammelstudie fest, um gleich anzufügen, dass vor allem Frauen diese Kunst zu beherrschen scheinen.

Ob bewusst eingesetzt oder nicht: Frauentränen sind tatsächlich wirkungsvoll.
...um männliche Schuldgefühle hervorzurufen
In einer Streitsituation ist es häufig so, dass die Frau am Ende weint. Selbst wenn der Mann davon überzeugt ist, dass er vollkommen im Recht ist, ruft das bei ihm reflexartig Schuldgefühle hervor. Umgekehrt ist dies jedoch nicht der Fall.
Henri Guttmann, Winterthurer Paartherapeut

Denise Jeitziner rezessiert das neue Buch von Ad Vinger­hoets, klinischer Psychologe, Universität Tilburg, NL: «Tranen. Waarom mensen huilen»

Keine Kommentare: