Freitag, 29. April 2011

Freier Wille vs. biologische Determiniation

Das naturgeschichtlich gewachsene Erbprogramm steuert das menschliche Verhalten. Die menschliche Vernunft hat wenig Chancen dagegen.
Professor Eckart Voland

Biologischer Determinismus führt ­nirgends hin. Wenn man denkt, man habe ­einen freien Willen, hat man einen freien ­Willen.
Baroness Susan Greenfield, britische Hirnforscherin
Nun ein persönliches Beispiel: Ich trinke gerne Bier und esse gerne Cordon-Bleu. Wenn ich dies aber zu häufig tue, schmeckt es mir zwar immer noch, es hat aber unerwünschte gesundheitliche Nebenwirkungen (dick). Also nutze ich meinen freien Willen um mein inneres Bedürfnis zu überwinden, auf das schmackhafte Mahl zu verzichten und ab und zu einen Salat runter zu würgen. Dies macht jedoch unglücklich und führt zu einer seelischern Unausgeglichenheit. Das Verlangen nach Bier und Cordon-Bleu bleibt trotzdem bestehen.

Aktuell sehe ich folgende mögliche Lösungen
- Neurolinguistische (Um-)Programmierung
- Neugestaltung des Unterbewusstseins durch Hypnose
- Selbstverleugnung: Sich selbst so lange einreden, dass es anders ist, bis man es selbst glaubt.
Wobei die bessere Hälfte jeweils auf eine natürliche Lösung hofft: Sie nennt sie "Reife"...
Menschliche Entscheidungen gegen die biologischen Impulse des Gehirns sind nicht nur möglich, sondern alltäglich. Man nennt es Zivilisierung, und man muss es tun. Ich glaube, es hilft, wenn man weiss, welches die Impulse sind, die man niederzuhalten versucht. Aber wenn ein Mann Frau und Kinder hat, ist es völlig egal, welches die Ausstattung seiner Rezeptoren-Gene ist. Er trägt der Familie gegenüber Verantwortung. Aber möglicherweise ist es nützlich, zu wissen, dass er wegen seiner Gene härter arbeiten muss, um treu zu sein. Genau so, wie es nützlich ist, zu wissen, dass man gefährdeter ist als andere, Diabetes oder einen Schlaganfall zu bekommen.
Neuropsychiaterin und Berkeley-Professorin Louann Brizendine
Aus einem Artikel von Beatrice Schlag in der WeWo12.11.

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